21 Dec 2013

Adventsschlaft



In den Wirren der grauen Tage lag ein erschöpfter Mann in seinem Bett.
Er konnte im Moment nicht einmal sagen, ob er nicht mehr konnte oder nicht mehr wollte.
Er war einfach erschöpft, lag unter einer dicken Daunendecke und genoss die Wärme.
Einfach liegen. Die Augen geschlossen. Den Atem sanft spürend.
Seine Gedanken an Arbeit, Freunde, all die Dinge waren wie ein Schneetreiben in ihm.
Je länger er lag, um so sanfter schwebten die inneren Bilder wie Schneeflocken  in seinem Inneren und legten sich weich auf die Erde. Draußen wurde es dunkel und kalt. In ihm breitete sich eine lang nicht mehr empfundene Wärme aus. Selbst seine Zehen fühlten sich warm an.
Klarheit. Der Mann atmete jetzt sehr ruhig und seine Gesichtszüge entspannten sich.
Er empfand Erleichterung und Frische, wie sie die kalte Winternächte oft in sich trugen.
Und er schlief ein. Nicht um wieder auf zu wachen. Nicht um sich zu erholen.
Nicht um zu träumen. Er war einfach für eine kleine Ewigkeit eine Schneeflocke die durch die Weite der Winterlandschaft schwebte.